Tollwut
Was ist Tollwut?
Tollwut ist eine Viruserkrankung, die wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden kann und das zentrale Nervensystem befällt. Eine vollständige Grundimmunisierung ist der beste Schutz vor einer Erkrankung. Bei ungeimpften Personen und Impfungen und rasch ergriffenen Maßnahmen kurz nach einer möglichen Exposition kann das Auftreten von Symptomen verhindert werden. Sobald Symptome der Infektion auftreten, führt die Erkrankung fast ausnahmslos zum Tod.
Weltweit verursacht das Tollwutvirus jedes Jahr Zehntausende von Todesfällen, v. a. in Asien und Afrika.
Auf einen Blick
- Tollwut ist eine Infektion, die von infizierten Tieren über Speichel auf den Menschen übertragen werden kann, in der Regel durch einen Biss oder Kratzer. Eine Infektion mit Symptomen führt fast ausnahmslos zum Tod.
- Die Tollwut ist in Europa selten. Im Jahr 2023 wurde in der EU/EWR 1 Fall von Tollwut beim Menschen registriert – der erste seit 2019, als 5 Fälle gemeldet wurden (in 3 dieser Fälle erfolgte die Infektion bei Reisen außerhalb Europas). Weltweit lassen sich 99 % der Fälle beim Menschen auf Hunde zurückführen.
- Tollwut kann durch Impfung verhindert werden.
Informieren Sie sich über die Tollwutimpfung an Ihrem Wohnort.
Welche Symptome treten bei Tollwut auf?
Nach der Exposition kann es Wochen oder sogar Monate dauern, bis Symptome auftreten. Nach dem Auftreten der ersten Symptome durchläuft die Krankheit eine Reihe von Stadien:
- Kribbeln und/oder Taubheitsgefühl im Bereich der Biss- oder Kratzstelle, die die Infektion verursacht hat
- Muskelschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Hydrophobie (Angst vor dem Anblick von oder dem Kontakt mit Flüssigkeiten) und Aerophobie (Angst vor Lüftung, z. B. vor offenen Fenstern oder Türen), wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist
Nach dem Auftreten der ersten Symptome verläuft die Tollwut entweder in einer rasenden oder lähmenden Phase (enzephalitische oder paralytische Form), die mit wesentlich schwereren Symptomen einhergeht und immer mit dem Tod des Patienten endet. Die Symptome dieser Phasen sind:
Rasende Tollwut:
- Extreme Aufregung oder Aggression
- Unruhe
- Anfälle
- Halluzinationen
- Delirium
- Herzrasen
- Muskelzuckungen
- Gesichtslähmung
- Übermäßiger Speichelfluss
Lähmende Tollwut:
- Schwäche, die von der Bissstelle ausgeht und sich auf den ganzen Körper ausbreitet
- Kribbeln und andere Missempfindungen
- Lähmung
- Koma
Wie verbreitet sich Tollwut?
Die Tollwut kann auf den Menschen übertragen werden, wenn der Speichel eines infizierten Tieres, z. B. durch einen Biss oder einen Kratzer, auf den Menschen übertragen wird. Dies kann auch durch Lecken oder Knabbern an der nicht intakten Haut geschehen, z. B einer offenen Wunde oder bei einem Kontakt des Speichels mit den Schleimhäuten. Praktisch alle Fälle von Tollwut beim Menschen werden weltweit durch infizierte Hunde übertragen, sehr selten gibt es Übertragungen von Fledermäusen.
Bei wem besteht das Risiko für Tollwut?
In der EU/EWR ist es unwahrscheinlich, dass Menschen mit einem infizierten Tier in Kontakt kommen. Ein höheres Risiko besteht jedoch für Menschen, die außerhalb der EU/des EWR reisen. Das Risiko auf Reisen erhöht sich bei engem Kontakt zu Säugetieren, z. B. bei Arbeit mit Tieren.
Wie kann Tollwut vorgebeugt werden?
Eine Impfung kann vor Tollwut schützen. Die Tollwutimpfung kann auch nach der Exposition und vor dem Auftreten von Symptomen verabreicht werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung zu verringern. Sofern verfügbar, kann auch die Verabreichung von Immunglobulinen in Betracht gezogen werden, insbesondere bei Personen, die vor der Exposition nicht geimpft wurden.
Personen, die in Gebiete reisen, in denen ein hohes Expositionsrisiko besteht, sollten sich je nach Art der Reise zu einer möglichen präexpositionellen Impfung beraten lassen.
Die kontaminierte Wunde muss 15 Minuten lang gründlich mit Seife gereinigt werden. Die Wunde sollte nicht verätzt oder genäht werden. Außerdem sollte der Tetanuschutz überprüft und ggf. aufgefrischt werden.
Wie wird Tollwut behandelt?
Sobald die Symptome auftreten, gibt es in der Regel keine Heilung für Tollwut. Nach der Exposition kann sollte so schnell als möglich Tollwutimpfstoff und sollten je nach Expositionsgrad zusätzlich Immunglobuline verabreicht werden. Personen, die zuvor geimpft wurden, benötigen nur 2 Impfdosen,
Personen ohne vorherige Impfung benötigen mehrere Impfstoffdosen.