Diphtherie
Was ist Diphtherie?
Diphtherie ist eine schwere Krankheit, die durch Corynebacterium diphtheriae (in manchen Fällen auch durch Corynebacterium ulcerans) ausgelöst wird. Die Bakterien können sich in den Schleimhäuten im Rachen und in den oberen Atemwegen ansiedeln und ein Toxin bilden, das andere Organe befällt.
Welche Symptome treten bei Diphtherie auf?
Nicht alle Personen, die mit dem Diphtherie-Erreger infiziert sind, entwickeln Symptome. Alle Infizierten sind jedoch Träger der Bakterien und können somit andere Personen infizieren.
- Bei den meisten Menschen mit Diphtherie tritt in den ersten Tagen der Erkrankung eine Atemwegsinfektion mit Halsschmerzen und leichtem Fieber auf. Bei leichten Verläufen entwickeln sich keine weiteren Symptome.
- Bei einem schwereren Krankheitsverlauf bildet sich eine dichte Membran. Die Membran kann sich lokal bilden – beispielsweise nur auf den Mandeln oder im Rachen – oder sich auf einen größeren Bereich der Atemwege des Patienten ausbreiten. In schwereren Fällen kann es zu geschwollenen Lymphknoten am Hals (als „Stiernacken“ bezeichnet) kommen.
- Diphtherie kann Läsionen auf der Haut verursachen, die wiederum Geschwüre mit einer grauen Membran bilden, die nicht abheilen. Dies ist häufig mit geringen Hygienestandards verbunden (z. B. bei obdachlosen Menschen oder bei Drogen-/Alkoholabusus).
Welche Komplikationen können bei Diphtherie auftreten?
Auch mit einer entsprechenden Behandlung sterben etwa 1 von 10 Betroffenen mit respiratorischer Diphtherie. Die häufigste Todesursache durch Diphtherie sind Herzprobleme. Die Infektion kann außerdem dazu führen, dass Toxine in das Kreislaufsystem und das Gewebe freigesetzt werden. Dies kann zu umfangreichen Organschäden führen. Zudem können Komplikationen im Zusammenhang mit dem Herzen und neurologische Komplikationen wie Lähmungen auftreten.
Wie verbreitet sich Diphtherie?
Diphtherie wird durch Tröpfchen von infizierten Personen aus den Atemwegen übertragen – insbesondere durch Husten oder Niesen. Falls die Krankheit die Haut betrifft, kann sie durch den Kontakt mit Wunden oder Läsionen einer infizierten Person übertragen werden.
Personen mit unbehandelter Diphterie können bis zu vier Wochen lang ansteckend sein, Personen, die Träger des Bakteriums sind, auch länger, selbst wenn sie keine Symptome aufweisen.
Von Hautdiphtherie sind meistens ärmere, obdachlose Menschen oder Drogenkonsumierende betroffen. Zu den Risikofaktoren für eine Infektion zählen außerdem Reisen, enger Kontakt mit Rindern und der Verzehr von Rohmilchprodukten.
Bei wem besteht das Risiko einer Diphtherieinfektion?
Das Risiko einer Diphtherieinfektion besteht bei ungeimpften Personen, die engen Kontakt mit infizierten Personen hatten.
Wie kann Diphtherie vorgebeugt werden?
Es steht ein wirksamer Impfstoff gegen Diphtherie zur Verfügung, der die Zahl der Fälle in Europa und weltweit drastisch verringert hat. Die Impfung gegen Diphtherie ist Teil von Routine-Immunisierungsprogrammen, und der Impfstoff wird in Kombination mit Impfstoffen gegen andere Krankheiten gegeben. Die Fallzahlen von Diphtherie können jedoch wieder steigen, wenn die Durchimpfungsrate abnimmt.
Wie wird Diphtherie behandelt?
Diphtherie kann mit Antitoxin und Antibiotika behandelt werden. Wer mit einer Person mit Diphtherie zusammenlebt, kann präventiv mit Antibiotika behandelt werden.