Rotaviren

Factsheet

Was sind Rotaviren?

Rotaviren sind eine Gruppe von Viren, die Infektionen des Verdauungssystems verursachen können. Diese betreffen vor allem Kleinkinder und Säuglinge und können eine Reihe von leichten bis mittelschweren Symptomen, aber auch starken Durchfall und Erbrechen auslösen. 

Rotavirusinfektionen sind weltweit die häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. 

Auf einen Blick

  • Rotavirusinfektionen sind weltweit die häufigste Ursache für starken Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern. 
  • Bis zum Alter von 5 Jahren haben sich die meisten Kinder mindestens einmal mit Rotaviren infiziert. 
  • Aufgrund von Rotavirusinfektionen werden in der EU / im EWR jährlich 
    • bis zu 150 000 Kinder unter fünf Jahren in ein Krankenhaus aufgenommen
    • und bis zu 600 000 Kinder ärztlich behandelt.
  • Eine Rotavirusinfektion kann durch eine Impfung verhindert werden.
  • Impfstofftyp(en): attenuierter Lebendimpfstoff

Informieren Sie sich über die Rotavirusimpfung an Ihrem Wohnort.

Welche Symptome treten bei einer Rotavirusinfektion auf?

Die Symptome einer Rotavirusinfektion sind denen anderer Magen-Darm-Infektionen sehr ähnlich. Häufig tritt vor allem auf: 

  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber
  • Bauchschmerzen,
  • Appetitverlust
  • Müdigkeit

Welche Komplikationen können bei einer Rotavirusinfektion auftreten?

Infolge von Durchfall und Erbrechen kann es – insbesondere bei Säuglingen – zu einer starken Dehydrierung kommen. Eine Dehydrierung ist eine potenziell schwere Komplikation, die ohne Behandlung lebensbedrohlich werden kann. Zu den Symptomen gehören: 

  • unregelmäßiges Wasserlassen
  • kühle, trockene Haut
  • keine oder sehr wenige Tränen beim Weinen
  •  Lethargie
  • eingesunkene Augen
  • Mundtrockenheit
  • Schwindel

Wie verbreiten sich Rotaviren?

Rotaviren sind sehr ansteckend und verbreiten sich im Falle einer Kontamination leicht durch Hand-zu-Mund-Kontakt, vor allem durch den Kontakt mit Kotpartikeln einer infizierten Person. Wenn ein infiziertes Kind oder ein infizierter Erwachsener beispielsweise die Toilette benutzt und anschließend einen Türgriff oder ein Spielzeug berührt, ohne sich die Hände gründlich zu waschen, kann infektiöses Material auf Oberflächen gelangen, mit denen jemand anderer in Kontakt kommen könnte. Wenn diese Person dann Lebensmittel oder ihren Mund berührt, kann sie sich infizieren. Das Virus kann auf Oberflächen mehrere Stunden überleben.

Wer kann an einer Rotavirusinfektion erkranken?

Alle Menschen können sich in jedem Alter mit Rotaviren infizieren, am häufigsten sind jedoch Säuglinge und Kleinkinder – bei denen die Krankheit schwerer verlaufen kann – sowie die Erwachsenen, die sich um sie kümmern, betroffen. Die meisten Kinder infizieren sich bis zum Alter von fünf Jahren mindestens einmal mit Rotaviren.

Wie kann einer Rotavirusinfektionen vorgebeugt werden?

Eine Impfung kann das Risiko einer Rotavirusinfektion und im Falle einer Infektion die Schwere der Erkrankung reduzieren. Der Rotavirusimpfstoff ist in allen EU-/EWR-Ländern Teil des Routine-Impfplans.

Über die Impfung hinaus tragen gründliches Händewaschen und die Desinfektion von Oberflächen in Hochrisikobereichen wie Kinderbetreuungseinrichtungen dazu bei, Infektionen zu verhindern. 

Wie wird eine Rotavirusinfektion behandelt? 

Es gibt kein spezifisches antivirales Arzneimittel zur Behandlung von Rotavirusinfektionen. Die Erkrankung heilt nach etwa einer Woche von selbst aus. Die Behandlung besteht darin, die Krankheitssymptome zu lindern, z. B. durch Flüssigkeitszufuhr und – nach ärztlichem Rat – durch die Gabe von Medikamenten, die Erbrechen und Durchfall stoppen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass infizierte Kinder ausreichend trinken, um Komplikationen zu vermeiden, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen könnten.