Masern
Was sind Masern?
Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die in jedem Alter auftreten und sich stark verbreiten kann. Es handelt sich um eine schwere Krankheit, die zu Komplikationen und sogar zum Tod führen kann.
Auf einen Blick: Masern in Europa
- Durch ein Virus verursachte Erkrankung der Haut
- Das Masernvirus verbreitet sich leicht über die Luft.
- Kann mit schweren, lebenslangen Komplikationen einschließlich Taubheit und Erblindung einhergehen.
- Mehr als 6 000 Fälle im letzten Jahr
- Die Impfung schützt seit den 1960er Jahren gegen Masern und damit verbundene Komplikationen. Es ist wichtig, dass zwei Dosen verabreicht werden, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.
Welche Symptome zeigen sich bei einer Masern-Infektion?
Masern-Symptome treten in der Regel 10 bis 12 Tage nach der Infektion auf:
- Die ersten Symptome ähneln denen einer Erkältung mit Schnupfen, Husten und leichtem Fieber;
- die Augen röten sich und reagieren empfindlich auf Licht;
- zwischen dem dritten und dem siebten Tag kann das Fieber auf bis zu 41 ⁰C ansteigen;
- im Gesicht tritt ein roter Ausschlag auf, der sich anschließend über den gesamten Körper ausbreitet; er dauert vier bis sieben Tage lang;
- auf dem Zahnfleisch und der Innenseite der Wangen können sich kleine weiße Flecken bilden.
Welche Komplikationen können bei Masern auftreten?
Bei 30 % der mit Masern infizierten Kinder und Erwachsenen können Komplikationen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Mittelohrinfektionen und Durchfall.
Eine mögliche schwerwiegende Komplikation ist die Lungenentzündung, die schon bei einigen Masern-Patienten zum Tod geführt hat. Die Lungenentzündung ist für die Mehrzahl der masernbedingten Todesfälle verantwortlich.
Die Sterblichkeit bei Masern beträgt 1 bis 3 pro 1 000 Erkrankte und ist bei unter Fünfjährigen und Immungeschwächten am höchsten.
Bei etwa einem von 1 000 Masernpatienten kommt es zu einer Entzündung des Hirngewebes (Enzephalitis), die in rund 25 % der Fälle zu anhaltenden neurologischen Störungen führt.
In sehr seltenen Fällen kann als Spätfolge einer Masern-Virus-Infektion eine subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) auftreten. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer fortschreitenden Zerstörung von Nerven und Hirngewebe. Die Wahrscheinlichkeit einer SSPE ist höher, wenn die Maserninfektion in einem frühen Alter stattfindet. Die SSPE tritt in der Regel mehrere Jahre nach der Masernerkrankung auf, im Durchschnitt 7 bis 10 Jahre nach der Infektion. Zu den Symptomen gehören Pesönlichkeitsveränderungen, allmählicher geistiger Abbau, Muskelkrämpfe und sonstige neuromuskuläre Symptome. Die SSPE ist nicht heilbar und verläuft immer tödlich.
Wie verbreiten sich die Masern?
Masern werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, wenn eine infizierte Person hustet oder niest. Tröpfchen, die das Virus enthalten, können mehrere Stunden in der Luft bleiben; auf kontaminierten Flächen bleibt das Virus bis zu zwei Stunden lang ansteckend. Eine infizierte Person kann die Masern noch vor dem Auftreten des Hautausschlags (normalerweise 4 Tage) und etwa 4 Tage lang nach dem Verschwinden des Ausschlags übertragen.
Bei ungeimpften Personen breiten sich die Masern rasch aus. Schätzungen zufolge kann eine Person mit Masern im Durchschnitt 12 bis 18 ungeschützte Personen infizieren.
Bei wem besteht ein Masern-Risiko?
Personen, die nicht gegen Masern geimpft sind oder die Erkrankung noch nicht hatten, können in jedem Alter die Masern bekommen.
Wie kann Masern vorgebeugt werden?
Den einzigen Schutz vor Masern bietet eine Impfung. Der MMR-Impfstoff ist ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln. Er ist sicher und effektiv und hat nur sehr wenige Nebenwirkungen. Es wurde über leichte Reaktionen wie Fieber und Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle berichtet. Bei einigen Geimpften tritt meist 7 bis 14 Tage nach der Impfung ein nicht ansteckender masernähnlicher Hautausschlag auf, der innerhalb von 1 bis 3 Tagen verschwindet.
Für einen umfassenden Schutz sind zwei Impfdosen erforderlich. Die erste Dosis wird in europäischen Ländern im Alter von 10 bis 18 Monaten gegeben. Die zweite Gabe kann gemäß den nationalen Impfplänen einen Monat oder mehr nach der ersten Dosis erfolgen.
Bei Ausbrüchen kann die MMR-Impfung auch in einem früheren Lebensalter vorgenommen werden. Kinder im Alter von sechs bis neun Monaten, die sich in einem Gebiet mit hohem Masernrisiko aufhalten oder in solche Gebiete reisen, sollten eine zusätzliche Dosis MMR-Impfstoff erhalten. Diese vor dem Alter von neun Monaten gegebene Dosis kommt zu den beiden Dosen hinzu, die im nationalen Impfprogramm vorgesehen sind und einen umfassenden Schutz gewährleisten sollen.
Wie werden Masern behandelt?
Es gibt keine spezielle Behandlung bei Masern. Die meisten Menschen erholen sich mit unterstützenden Maßnahmen wie Flüssigkeitszufuhr und fiebersenkenden Medikamenten.
Es werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung der Masern zu verhindern. So dürfen beispielsweise erkrankte Personen und Personen mit unklarem Impfstatus, die in engem Kontakt zu den Erkrankten stehen, nicht die Schule besuchen oder zur Arbeit gehen.
Antibiotika sind bei Masern wirkungslos, da Masern durch Viren ausgelöst werden. Allerdings werden Antibiotika häufig zur Behandlung masernbedingter Komplikationen eingesetzt, die mit bakteriellen Infektionen einhergehen (z. B. Lungenentzündung und Mittelohrentzündungen).
Weitere Informationen finden Sie auf der ECDC-Website: https://www.ecdc.europa.eu/en/measles/facts/factsheet (EN)
Hinweis: Die in diesem Faktenblatt enthaltenen Informationen sind zur allgemeinen Information bestimmt und sollten die individuelle Beurteilung durch einen Angehörigen der Gesundheitsberufe nicht ersetzen.